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Als Unternehmen Azubis finden

Angesichts der Tatsache, dass nur 10,9% der ausbildungssuchenden Jugendlichen gezielt soziale Medien für ihre Suche nutzen, stehen Unternehmen vor der Herausforderung, effektive Strategien und Methoden zu entwickeln, um potenzielle Azubis zu finden. Mit einer wachsenden Zahl von Ausbildungsplätzen, die jährlich unbesetzt bleiben, wird es immer wichtiger, neue Wege zu beschreiten und die Jugendlichen dort zu erreichen, wo sie sich aufhalten: online und insbesondere auf Plattformen wie Instagram und TikTok, die sie aktiv nutzen. Dies erfordert eine Anpassung der Recruiting-Methoden, um die Generation der Digital Natives anzusprechen und für den Ausbildungsmarkt zu begeistern.

Wichtige Erkenntnisse

  • Die Mehrheit der Ausbildungsplatzsuchenden nutzt soziale Medien nicht aktiv für ihre Suche.
  • Instagram und TikTok sind Schlüsselplattformen unter denjenigen, die soziale Medien für die Suche einsetzen.
  • Recrutainment kann eine wertvolle Strategie für Unternehmen sein, um die Bewerbererfahrung zu verbessern.
  • Viele Unternehmen beginnen erst 10-12 Monate vor Ausbildungsstart mit der Suche nach Azubis.
  • Unternehmen sollten über materielle Anreize hinaus auch flexible Arbeitszeiten und sozial unterstützende Maßnahmen bieten.
  • Laufende Kommunikation mit potenziellen Lehrlingen ist für den Erfolg des Recruiting-Prozesses entscheidend.

Die Herausforderung: Mangel an Nachwuchskräften für Unternehmen

Deutschland steht vor einer ernsthaften Herausforderung: einem zunehmenden Mangel an Nachwuchskräften, der insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen betrifft. Dieses Phänomen wird durch verschiedene Ursachen angetrieben und hat signifikante Auswirkungen auf zahlreiche Branchen.

Ursachen des Nachwuchskräftemangels in kleinen und mittelständischen Betrieben

Laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) kämpft fast die Hälfte der befragten Betriebe mit einem ausgeprägten Azubi-Mangel, ein Zustand, der sich im Laufe der letzten zehn Jahre verdoppelt hat. Besonders stark betroffen sind dabei die Branchen Gastronomie, Industrie und Handel.

Die Analyse ergab weiterhin, dass es aktuell 100.000 weniger Schulabgänger gibt als vor einem Jahrzehnt, was den demographischen Wandel verdeutlicht. Trotz verschiedener Maßnahmen, wie der Implementierung flacher Hierarchien, dem Einsatz moderner IT-Technik und finanziellen Anreizen sowie dem innovativen Konzept des Azubi-Speeddatings zur Gewinnung von Fachkräften, bleibt der Mangel bestehen.

Der demographische Wandel und das gestiegene Interesse an akademischen Laufbahnen als Problem

Der demographische Wandel führt zu einer verringerten Anzahl von potenziellen Auszubildenden. Zudem macht das steigende Interesse der Jugendlichen an akademischen Laufbahnen, auch durch die abnehmende Attraktivität des dualen Ausbildungssystems, die Situation für Unternehmen schwieriger. Mittelständische Betriebe, wie etwa der Werkzeughersteller AKE Knebel aus Balingen, spüren dies besonders bei der Besetzung von Lehrstellen.

Es ist zu beobachten, dass vor allem in ländlichen Regionen junge Menschen vermehrt in Städte abwandern, was zu einer zusätzlichen Hürde für mittelständische Unternehmen wird. Auch die lange Distanz zu Berufsschulen kann hier ein Problem darstellen, besonders wenn Auszubildende noch nicht selbstständig fahren können oder dürfen.

Politische Bemühungen wie die Einführung eines Mindestlohns für Auszubildende und die Erhöhung auf mindestens 620 Euro bis 2023 für Personen außerhalb von Tarifvereinbarungen zielen darauf ab, den dualen Ausbildungsweg attraktiver zu gestalten.

Obwohl es auch positive Entwicklungen gibt, wie die gestiegenen Ausbildungszahlen im Gastgewerbe um etwa 23 Prozent im Jahr 2022 und eine insgesamt optimistischere Anzahl von Ausbildungsvertragsabschlüssen Ende Juli des gleichen Jahres, bleibt der Bedarf an Aktivitäten zur Förderung von Ausbildung und Fachkräftebindung hoch.

Um den Mangel an Nachwuchskräften zu bekämpfen, müssen Unternehmen daher nicht nur mit finanziellen Anreizen, sondern auch mit Aspekten wie einer guten Arbeitsatmosphäre, Job-Sicherheit, sinnstiftenden Aufgaben und einer ausgeglichenen Work-Life-Balance punkten – Faktoren, die junge Menschen bei der Wahl ihres Ausbildungsbetriebs priorisieren.

Attraktive Arbeitgeber: Was junge Menschen von einem Betrieb erwarten

Attraktive Arbeitgeber zeichnen sich durch eine moderne Ausrichtung und das Verständnis für die Wünsche der Generation Z aus. Junge Menschen suchen nach Betrieben, die Innovation nicht nur befürworten, sondern aktiv in ihrer Unternehmensstrategie verankern. Die Dynamik kleinerer Betriebe bei der Azubi-Suche steht im direkten Kontrast zu den Möglichkeiten, die mittlere und größere Unternehmen bieten. Es sind vor allem die Unternehmen, die eine zukunftsorientierte und innovative Philosophie ausstrahlen, die bei potenziellen Auszubildenden punkten.

Kleinere Betriebe stehen vor der Herausforderung, dass laut Statistiken mehr als ein Drittel der Lehrstellen in bestimmten Ausbildungsberufen unbesetzt bleiben können. Die Generation Z strebt vermehrt nach akademischen Ausbildungsgängen, was die Anzahl der Bewerber für sinnstiftende Tätigkeiten in betrieblichen Ausbildungen verringert. Von großer Bedeutung für junge Menschen ist es daher, dass sie sich im Unternehmen weiterentwickeln können und ihre Arbeit als wertvoll betrachtet wird.

Moderne Ausrichtung und Innovation als Anreiz für die Generation Z

Der Schlüssel, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, liegt in der Bereitstellung von Chancen auf Innovation und persönliches Wachstum. Unternehmen wie der von Sven Sterz beweisen, dass sie durch präzise und authentische Präsenz in sozialen Medien die Aufmerksamkeit junger Menschen erregen und sich von der Konkurrenz absetzen können.

Sinnstiftende Tätigkeiten und Work-Life-Balance als Entscheidungsfaktoren

Die Work-Life-Balance ist ein weiterer entscheidender Faktor, der die Attraktivität eines Unternehmens signifikant erhöhen kann. Nicht nur die Unternehmenskultur und der Teamgeist sind ausschlaggebend, sondern auch, wie ein Betrieb soziales Engagement und Chancen für Auslandsaufenthalte fördert. Diese Aspekte bereichern die berufliche Laufbahn junger Menschen und verhelfen ihnen zu einer sinnstiftenderen und erfüllenderen Tätigkeit.

Transparente Kommunikation und echte Wertschätzung

Transparente Kommunikation und echte Wertschätzung sind nicht mehr nur Zusatzleistungen, sondern Standarderwartungen junger Berufseinsteiger. Firmen, die diese Werte in Vorstellungsgesprächen und auf ihren Karriereseiten authentisch vermitteln, steigern nicht nur ihre Attraktivität, sondern legen auch den Grundstein für eine beständige Beziehungen zu ihren zukünftigen Azubis. Der Trend geht dabei klar in Richtung offener Dialog und Respekt, weit über das Gehalt hinaus.

Die Anpassung an die Erwartungen der jungen Talente und die Investition in eine moderne Ausrichtung, Innovation, sinnstiftende Tätigkeiten, Work-Life-Balance, sowie transparente Kommunikation und echte Wertschätzung bilden die Säulen für attraktive Arbeitgeber und sind entscheidend für die Sicherung zukünftiger Fachkräfte.

Ausbildungsmarketing: Als Unternehmen Azubis finden

Ein strategisch durchdachtes Ausbildungsmarketing ist für Unternehmen unerlässlich, um erfolgreich Azubis zu finden. Dabei kommt es auf die passgenaue Ansprache sowie die Präsentation als attraktiver Arbeitgeber an. Die folgenden Absätze geben Einblick in wirkungsvolle Strategien, mit denen Unternehmen das Interesse ihrer Zielgruppe wecken können.

Der erste Schritt im Ausbildungsmarketing ist die Identifizierung der Zielgruppe. Hierbei müssen Unternehmen verstehen, welche Medienkanäle von der Generation Z bevorzugt genutzt werden. Social-Media-Plattformen wie Instagram und Tiktok stehen dabei im Fokus, denn hier verbringen junge Menschen viel Zeit und informieren sich über berufliche Möglichkeiten.

Ein innovativer Ansatz ist die Schaffung von erlebnisorientierten Inhalten, die potenzielle Azubis sowohl informieren als auch unterhalten. Storytelling, das Einblicke in den Alltag von Auszubildenden bietet, kann hierbei ein wirksames Mittel sein, um eine emotionale Bindung aufzubauen.

Neben der digitalen Präsenz sollten Unternehmen aber auch den direkten Austausch nicht scheuen. Informationsveranstaltungen, Tag der offenen Tür oder Schnupperpraktika ermöglichen es, einen ersten, realen Eindruck zu vermitteln und ein Netzwerk zu aufstrebenden Fachkräften zu knüpfen.

„Authentizität und Transparenz spielen im Ausbildungsmarketing eine zentrale Rolle. Jugendliche schätzen es, wenn sie einen echten Einblick in den Betrieb erhalten und nicht nur mit Werbeslogans überhäuft werden.“

Die Säulen des erfolgreichen Ausbildungsmarketings:

  • Gezielte Ansprache auf bevorzugten Kanäle der Zielgruppe
  • Erstellung von ansprechenden und informativen Inhalten
  • Reale Einblicke und Erlebniserfahrungen bieten
  • Persönlicher Netzwerkaufbau durch interaktive Veranstaltungen
MaßnahmeZielUmsetzung
Social Media KampagnenReichweite in der Zielgruppe erhöhenContent erstellen, der informativ und unterhaltsam ist
InformationsveranstaltungenDirekten Kontakt zu potenziellen Azubis herstellenVeranstaltungen im Unternehmen oder digitale Info-Sessions anbieten
Career StorytellingAuthentische Einblicke in den Ausbildungsalltag gebenErfahrungsberichte aktueller und ehemaliger Azubis nutzen
SchnupperpraktikaInteresse wecken und Talente frühzeitig bindenPraktikumsmöglichkeiten für Schüler anbieten

Effektives Ausbildungsmarketing vereint Kreativität mit strategischer Planung und zielt darauf ab, zukünftige Azubis dort abzuholen, wo sie stehen. Indem Unternehmen sich authentisch und innovativ präsentieren, schaffen sie es, im hart umkämpften Ausbildungsmarkt zu bestehen und die Fachkräfte von morgen für sich zu gewinnen.

Zielgruppengerechte Ansprache und Auswahl der richtigen Kanäle

Die Digitalisierung und soziale Netzwerke bieten Unternehmen neue Dimensionen der zielgruppengerechten Ansprache. Um Azubis effektiv zu rekrutieren, müssen die richtigen Kanäle sorgfältig ausgewählt und genutzt werden. Statistiken zeigen, dass zwei Drittel der mittelständischen Betriebe unsicher sind, wie sie ihre sozialen Medien effektiv aufrechterhalten können. Eine starke Präsenz auf Plattformen wie Instagram und TikTok, verbunden mit einer intelligenten Nutzung von Hashtags, ist dabei unerlässlich.

Präsenz des Unternehmens auf sozialen Netzwerken und Nutzung von Hashtags

Sich als attraktiver Arbeitgeber in sozialen Netzwerken zu präsentieren, ist für das moderne Recruiting unabkömmlich. Durch eine Mischung aus informativen und unterhaltsamen Beiträgen können Unternehmen neue Zielgruppen erreichen. Instagram und TikTok, häufig genutzt von der jungen Generation, eignen sich insbesondere für kreative Anzeigen und sind ideal, um Jugendliche anzusprechen.

Die Integration von Azubis in die Content-Planung stärkt die Bindung zu potenziellen Bewerbern und zeigt ein authentisches Bild des Unternehmens. Eine Analyse der Nutzerinteraktionen und Post-Performance hilft dabei, Inhalte zu optimieren und die Reichweite innerhalb der Zielgruppe zu erhöhen.

Eine aussagekräftige und ansprechende Unternehmenswebseite als Magnet für neue Azubis

Eine professionelle Unternehmenswebseite fungiert als Aushängeschild und zentraler Anlaufpunkt für interessierte Bewerber. Besonders in Zeiten von Corona gewinnen digitale Angebote, wie Online-Praktika, an Bedeutung, und unterstreichen die Relevanz einer ansprechenden Online-Präsenz.

Der Einsatz von Plattformen zur Kommunikation mit Eltern, wie Facebook, demonstriert den strategischen Weitblick, verschiedene Entscheidungsträger im Rekrutierungsprozess zu berücksichtigen. Azubi-Speed-Dating-Events und Jobanzeigen mit einprägsamen Slogans, die auf der Unternehmenswebseite positioniert sind, erhöhen die Attraktivität für Ausbildungsplatzsuchende und erleichtern die Kontaktaufnahme.

Social-Media-KanalZielgruppeContent-TypBeitragsfrequenz
Instagram14-23 JahreKreative Bilder/Videos2-3 mal pro Woche
TikTok14-23 JahreUnterhaltung, Challenges2-3 mal pro Woche
LinkedInAbiturienten, FachschülerKarriereorientiert1-2 mal pro Woche

Die Empfehlung, sich anfänglich auf maximal zwei Kanäle zu konzentrieren, steht im Einklang mit der begrenzten Ressource Zeit. Denn eine kontinuierliche Pflege ist notwendig, um die Zielgruppe anzusprechen und authentisch bei Azubis zu punkten. Die Verbindung von zielgruppengerechter Ansprache und der Auswahl der richtigen Kanäle ist dabei das Fundament eines erfolgreichen Recruitings.

Praktische Ansätze: Schnupperpraktika und Ausbildungsmessen

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und als Unternehmen effektiv Auszubildende zu gewinnen, ist es wichtig, praktische Ansätze zu verfolgen, die über traditionelle Recruiting-Methoden hinausgehen. Insbesondere Schnupperpraktika und die Präsenz auf Ausbildungsmessen haben sich als vielversprechend herausgestellt.

Praktika anbieten zur Gewinnung zukünftiger Azubis

Praktika sind eine hervorragende Möglichkeit, um Schülern frühzeitig die Arbeitswelt nahe zu bringen. Betriebe können durch das Anbieten von Praktikumsplätzen nicht nur einen ersten Eindruck von den Fähigkeiten und der Arbeitsmoral potenzieller Azubis gewinnen, sondern auch das eigene Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber präsentieren.

Statistiken zeigen, dass der Einsatz auf schulschwächere Bewerber lohnenswert sein kann: Während schulschwache Azubis sich oft stark im Betrieb engagieren, neigen schulstarke Azubis nach Abschluss der Ausbildung eher dazu, das Unternehmen zu verlassen. Mit spezifisch zugeschnittenen Partnerschaften zwischen Schulen und Betrieben können Unternehmen zudem gut vorbereitete Azubis gewinnen.

Teilnahme an Ausbildungs- und Berufsmessen zur Steigerung der Sichtbarkeit

Ausbildungs- und Berufsmessen bieten die optimale Plattform, um die Sichtbarkeit des Unternehmens zu steigern und eine große Zielgruppe anzusprechen. Auf Messen können Jugendliche durch direkten Kontakt und persönliche Gespräche ein echtes Bild vom Unternehmen und seinen Werten erhalten. Der Austausch auf Augenhöhe ist entscheidend, um Vertrauen zu potenziellen Bewerbern aufzubauen und sie für eine Ausbildung im eigenen Betrieb zu begeistern.

Auffallend ist die Diskrepanz zwischen der Anzahl verfügbarer Ausbildungsstellen und der Anzahl der Bewerber. Daher gilt es, durch aktives Auftreten auf Ausbildungsmessen, strategisch vorteilhafte Begegnungen zu fördern, die eine zielgerichtete Ansprache ermöglichen.

  • Frühzeitige Einbindung der Schüler durch Betriebserkundungen und Technikunterricht in der Lehrwerkstatt
  • Positive Darstellung des Arbeitsumfelds und des zwischenmenschlichen Miteinanders auf der Unternehmens-Karriereseite
  • Einbindung effektiver Recruiting-Kanäle wie soziale Medien und spezialisierte Plattformen

Digitalisierung der Recruiting-Prozesse

Die Digitalisierung hat die Methoden, mit denen Unternehmen ihre künftigen Auszubildenden gewinnen, grundlegend verändert. Durch den Einsatz digitaler Lösungen in den Recruiting-Prozessen können Firmen von einer erhöhten Effizienz und einer zielgerichteteren Ansprache der Generation Z profitieren. Die Statistik zeigt, dass gerade junge Menschen digitale Anwendungen für ihre Bewerbungen bevorzugen; so nutzen 55 Prozent der Schüler das Smartphone vorwiegend oder ausschließlich für diesbezügliche Aktivitäten. Um diesen Trend zu bedienen, sind One-Click-Bewerbungen und mobiles Bewerbungsmanagement effektive Werkzeuge, die die Komplexität des Bewerbungsverfahrens reduzieren und die Attraktivität des Unternehmens steigern können.

One-Click-Bewerbungen und mobiles Bewerbungsmanagement

One-Click-Bewerbungen ermöglichen es Kandidaten, mit nur einem Klick ihre Interessebekundung an einer Lehrstelle zu kommunizieren. Diese Einfachheit kommt der Erwartungshaltung der Zielgruppe entgegen, wie aus der Statistik hervorgeht: 30 Prozent der Auszubildenden brachen eine Bewerbung ab, weil das Bewerbermanagementsystem zu kompliziert war oder sie ihre Unterlagen nicht hochladen konnten. Mobiles Bewerbungsmanagement hingegen gestattet es Bewerbern, ihre Bewerbungsunterlagen unkompliziert und zu jeder Zeit, direkt von ihrem Smartphone aus, einzusenden.

Integration von Corporate Blogs und interaktiven Features auf Karriereseiten

Eine weitere Säule der Digitalisierung im Recruiting ist die Integration von Corporate Blogs und interaktiven Features auf den Karriereseiten der Unternehmen. Blogs bieten eine Plattform, um Einblicke in das Unternehmen zu geben und authentische Geschichten von aktuellen Azubis zu präsentieren. Interaktive Features, wie beispielsweise Chatbots oder virtuelle Unternehmensrundgänge, verstärken das Erlebnis der Bewerber und schaffen eine persönlichere Bindung.

  1. Schnelle Reaktion auf Bewerbungen, mit 29 Prozent Rückmeldung nach einer Woche und 31 Prozent nach ein bis drei Tagen, um das Interesse der Bewerber aufrechtzuerhalten.
  2. Einführung von One-Click-Bewerbungen zur Minimierung von Absagen durch komplizierte Bewerbungsprozesse.
  3. Hinterlegung aussagekräftiger, multimedialer Inhalte auf Karriereseiten zur besseren Darstellung der Unternehmenskultur und Arbeitsumgebung.

Die Umsetzung eines effektiven digitalen Recruiting-Konzepts ist entscheidend, da 42 Prozent aller IHK-Ausbildungsbetriebe 2022 nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen konnten, ein Anstieg um 10 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr, und 36 Prozent keine Bewerbung erhalten haben. Mit der digitalen Transformation der Recruiting-Prozesse können Unternehmen folglich ihre Reichweite erweitern und dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Regionale Netzwerkarbeit und Kooperation mit lokalen Bildungseinrichtungen

Angesichts des wachsenden Mangels an Nachwuchskräften, mit einem Ergebnis, dass jeder zweite Handwerksbetrieb keine passenden Bewerber für offene Ausbildungsplätze findet, rücken regionale Netzwerkarbeit und die Kooperation mit lokalen Bildungseinrichtungen in den Vordergrund. Über 63.000 Ausbildungsstellen blieben im Ausbildungsjahr 2021 unbesetzt, was die Notwendigkeit für Unternehmen zeigt, neue Wege in der Rekrutierung zu beschreiten.

In diesem Kontext haben sich Partnerschaften mit Schulen als wirksames Mittel erwiesen, um junge Talente zu gewinnen. Der direkte Unternehmenskontakt durch Praktikumsangebote und Projekttage ermöglicht es Jugendlichen, praxisnahe Erfahrungen zu sammeln und Unternehmenskulturen kennenzulernen.

Partnerschaften mit Schulen und Ausrichtung von Infoveranstaltungen

Indem Betriebe mit Schulen zusammenarbeiten und Infoveranstaltungen ausrichten, können sie effektiv auf die Berufswelt vorbereiten und die berufliche Orientierung fördern. Diese Aktivitäten werden insbesondere für Jugendliche zwischen 14 und 23 Jahren bedeutsam, die vermehrt über Plattformen wie Instagram, YouTube und TikTok erreichbar sind. Die Bundesinitiative „Jobstarter“ und das „Perspektive Berufsabschluss“-Programm, unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, zeigen, wie solche Partnerschaften erfolgreich gestaltet werden können.

Praktikumsangebote und Projekttage als Brücke zum Unternehmenskontakt

Praktikumsangebote dienen nicht nur der beruflichen Orientierung, sondern auch der Akquise potenzieller Auszubildender. Durch die Teilnahme an Projekttagen haben Unternehmen die Chance, sich als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren und einen strukturierten Einblick in den Betriebsalltag zu gewähren. Dies spiegelt sich auch in den Aktivitäten von Einrichtungen wie dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) wider, das die Bedeutung der Vermittlung praktischer Erfahrungen hervorhebt.

Die Statistiken und Empfehlungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft und das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) geben klare Hinweise darauf, wie regionale Netzwerkarbeit optimiert und durch freiwillige sowie gleichwertige Partnerschaften ergänzt werden kann, insbesondere um benachteiligte Jugendliche zu unterstützen. Somit sind nicht nur bestehende Herausforderungen anzugehen, sondern auch optimale Bedingungen und Rahmenbedingungen für die Koordination und Zusammenarbeit auf lokaler Ebene zu schaffen.

Benefits und Anreize: Über die materielle Entlohnung hinaus

Die Gewinnung junger Talente erfordert von Unternehmen mehr als nur eine faire materielle Entlohnung. In einer sich stets wandelnden Arbeitswelt sind Benefits und Anreize von entscheidender Bedeutung, um die besten Nachwuchskräfte anzulocken und langfristig an das Unternehmen zu binden. Flexible Arbeitszeitmodelle, die Möglichkeit zum Homeoffice und das Engagement in sozialen Projekten und nachhaltigen Initiativen spielen eine immer größere Rolle, wenn es darum geht, motivierte und engagierte Auszubildende zu gewinnen.

Flexible Arbeitszeitmodelle und Möglichkeiten für Homeoffice

Flexible Arbeitszeitmodelle bieten den Auszubildenden die Möglichkeit, Lernen und Freizeit besser zu vereinen. Die nach einer Work-Life-Balance strebenden jungen Menschen suchen nach Unternehmen, die diese Werte teilen und fördern. Die Option des Homeoffice hat sich nicht nur im Zuge der Digitalisierung, sondern auch durch die jüngsten weltweiten Entwicklungen als unerlässlich erwiesen, um eine moderne, anpassungsfähige Arbeitsumgebung zu schaffen.

Förderung von sozialen Projekten und nachhaltigen Initiativen

Der Beitrag zu einer besseren Welt durch soziale Projekte und nachhaltige Initiativen verleiht der Arbeit Sinn und stellt einen wesentlichen Anreiz für junge Menschen dar. Unternehmen, die Wert auf gesellschaftliches Engagement und Umweltschutz legen, ziehen häufig eine motivierte Nachwuchsgeneration an, die sich stark für diese Themen interessiert und aktiv mitwirken möchte.

Veränderungen und Trends im Handwerk und ihre Kommunikation

Das Handwerk erlebt derzeit zentrale Veränderungen und Trends, die die Branche nachhaltig prägen. Einerseits ist der Anteil von Frauen in Handwerksbetrieben steigend, was die Wahrnehmung und Arbeitsweise innerhalb des Sektors verändert. Dennoch herrscht teilweise Skepsis gegenüber weiblichen Auszubildenden, die jedoch durch Initiativen wie den Girls Day konstruktiv angegangen wird.

Darüber hinaus wird die Schaffung inklusiver Arbeitsumgebungen durch das Ansprechen von Minderheiten und die Bereitstellung entsprechender Ressourcen, wie separate Toiletten für Frauen auf Baustellen, vorangetrieben. Die Kommunikation solcher Veränderungen spielt eine wesentliche Rolle für das Image des Handwerks und für die Anziehung und Integration von talentierten Lehrlingen aus verschiedenen demographischen Gruppen.

Die Integration von Technologie und das Überbrücken kommunikativer Hürden sind essentiell, um den Erwartungen der jungen Generation gerecht zu werden und das Handwerk als attraktive Karriereoption zu etablieren.

Die wirtschaftliche Basis im Handwerk ist solide: Regionale Betriebe wie die Arning Bauunternehmung und Krampe Fahrzeugbau zeigen, dass die Unternehmen trotz Herausforderungen beim Nachwuchs ihre Position stärken und qualifizierte Mitarbeiter finden können. Besonders Krampe Fahrzeugbau, als zweimaliger bundesweiter Ausbildungsbetrieb des Jahres im Metallhandwerk gekürt, beweist, dass Investition in Ausbildung sich auszahlt.

  • Flüchtlinge und Personen mit Migrationshintergrund werden als engagiert und lernwillig betrachtet, was zu einer diversifizierten Belegschaft führt.
  • Mit etwa 28.500 Betrieben und 199.000 Mitarbeitern ist das Handwerk im Regierungsbezirk Münster ein bedeutender ökonomischer Faktor.
  • Während im Jahr 2019 noch ca. 15.500 Lehrlinge ausgebildet wurden, spiegeln die fallenden Zahlen ein allgemeines Desinteresse der Jugend an der Ausbildung im Handwerk wider.

Studien zeigen, dass Jugendliche oft ein verzerrtes Bild vom Handwerk haben und dessen technologischen Fortschritt unterschätzen, was zu einer sinkenden Attraktivität der Lehrberufe führt. Bildungseinrichtungen und Institutionen des Handwerks, wie die Handwerkskammer der Pfalz und das Bundesinstitut für Berufsbildung, arbeiten daher eng zusammen, um diese Wahrnehmung zu korrigieren und das Handwerk zukunftsfähig zu machen.

Wichtige Schritte in Richtung einer Neuinterpretation des Handwerks umfassen die Modernisierung des Images durch Bildungsangebote, die Hervorhebung der technologischen Entwicklung des Sektors und die gezielte Kommunikation dieser Trends. Dadurch wird nicht nur das Interesse junger Menschen geweckt, sondern auch das Handwerk als ansprechende und zukunftsorientierte Ausbildungsrichtung positioniert.

Fazit

Trotz der herausfordernden Landschaft für die Gewinnung von Auszubildenden haben Unternehmen, die sich an die neuen Gegebenheiten anpassen, die Chance, talentierte junge Menschen für sich zu gewinnen. Die Auswertung der Statistiken verdeutlicht den strategischen Vorteil eines ansprechenden Ausbildungsmarketings, der Stärkung von Kooperationen mit Bildungseinrichtungen und der Nutzung digitaler Rekrutierungsmethoden. Durch die Implementierung innovativer Lösungen, wie etwa eines maßgeschneiderten Ticketing-Systems, lassen sich nicht nur interne Prozesse optimieren, sondern auch die Ausbildungserfahrung für die Azubis selbst verbessern.

Die Zahlen legen offen, dass fast ein Drittel der Unternehmen in Deutschland keine Bewerbungen für ihre Ausbildungsangebote erhalten und viele Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben. Hierbei bieten sich enorme Chancen für Unternehmen, durch frühzeitige Kontakte und authentisches Employer Branding, den Grundstein für eine erfolgreiche Rekrutierung zu legen. Besonders der Einsatz sozialer Medien, Schulveranstaltungen und Unternehmensbesuche kann die Sichtbarkeit und Attraktivität eines Unternehmens als Arbeitgeber steigern.

Letztlich hebt die proaktive Einbindung von Auszubildenden in unternehmerische Projekte, sowohl die Kompetenzentwicklung des Einzelnen als auch das Gesamtergebnis für das Unternehmen. Die ermutigende Haltung, die Unternehmen wie das Ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zeigen, hilft, die Karriereorientierung und frühzeitige berufliche Exposition zu unterstützen. Der Trend, dass immer weniger Schulabgänger sich für eine Lehre entscheiden, könnte somit positiv beeinflusst werden, wodurch ein Mehrwert sowohl für die Jugendlichen als auch für die deutsche Wirtschaft entsteht.

FAQ

Wie können Unternehmen erfolgreich Azubis finden?

Unternehmen können erfolgreich Azubis finden, indem sie verschiedene Strategien und Methoden anwenden, wie zum Beispiel Ausbildungsmarketing, regionale Netzwerkarbeit und Kooperationen mit lokalen Bildungseinrichtungen sowie die Nutzung von digitalen Tools und Plattformen.

Was sind die Ursachen des Nachwuchskräftemangels in kleinen und mittelständischen Betrieben?

Die Ursachen des Nachwuchskräftemangels in kleinen und mittelständischen Betrieben können vielfältig sein, unter anderem der demographische Wandel und das gestiegene Interesse an akademischen Laufbahnen. Dies führt dazu, dass weniger junge Menschen eine Ausbildung im Handwerk anstreben.

Was erwarten junge Menschen von einem Betrieb als Arbeitgeber?

Junge Menschen legen Wert auf eine moderne Ausrichtung und Innovation, sinnstiftende Tätigkeiten und Work-Life-Balance sowie transparente Kommunikation und echte Wertschätzung vonseiten des Betriebs.

Wie können Unternehmen die Zielgruppe potenzieller Auszubildender zielgerichtet ansprechen?

Unternehmen können potenzielle Auszubildende zielgerichtet ansprechen, indem sie ihre Präsenz auf sozialen Netzwerken nutzen, Hashtags verwenden und eine aussagekräftige und ansprechende Unternehmenswebseite gestalten.

Welche praktischen Ansätze gibt es, um zukünftige Azubis zu gewinnen?

Unternehmen können Schnupperpraktika anbieten und an Ausbildungs- und Berufsmessen teilnehmen, um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen und potenzielle Auszubildende anzusprechen.

Wie kann die Digitalisierung genutzt werden, um Recruiting-Prozesse effizienter zu gestalten?

Die Digitalisierung kann genutzt werden, um Recruiting-Prozesse effizienter zu gestalten, indem One-Click-Bewerbungen und mobiles Bewerbungsmanagement ermöglicht werden. Zusätzlich können Corporate Blogs und interaktive Features auf Karriereseiten integriert werden.

Wie können Unternehmen regionale Netzwerkarbeit und Kooperationen mit lokalen Bildungseinrichtungen nutzen, um neue Azubis zu finden?

Unternehmen können Partnerschaften mit Schulen eingehen, Infoveranstaltungen ausrichten und Praktikumsangebote und Projekttage anbieten, um den Kontakt zum potenziellen Nachwuchs herzustellen und neue Azubis zu gewinnen.

Welche Benefits und Anreize kann ein Unternehmen bieten, um junge Menschen von einer Ausbildung im Handwerk zu überzeugen?

Neben der materiellen Entlohnung können Unternehmen flexible Arbeitszeitmodelle und Möglichkeiten für Homeoffice bieten sowie die Förderung von sozialen Projekten und nachhaltigen Initiativen.

Wie können Veränderungen und Trends im Handwerk kommuniziert werden?

Veränderungen und Trends im Handwerk können beispielsweise über die Nutzung digitaler Kommunikationskanäle und die aktive Einbindung der Mitarbeiter kommuniziert werden.

Was ist das Fazit zum Thema Gewinnung von Azubis?

Das Fazit zum Thema Gewinnung von Azubis besteht aus einer Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.

Quellenverweise

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